Dienstag, 01. August 2017
Rückblick Generalversammlung 2017
200 Jahre Fahrrad, die Kastanienradtour und das Stadtradeln waren für Vorstand Kurt Herdtweck Anlass, die Energieeffizienz des Fahrrads ins Blickfeld zu nehmen: mit 110 kcal Energieeinsatz kommt ein Radfahrer rund 5 km weit, ein Autofahrer nur rund 85 m (!), und das Rad belastet die Umwelt weder mit CO², noch mit NOx, noch mit Feinstaub.
Da könnte man zumindest für die Fahrten innerorts das Auto ruhig öfters stehen lassen. Denn mit den Maßnahmen zum Klimaschutz geht es nicht wirklich so voran, wie auf dem Pariser Klimagipfel beschlossen. Gerade in Deutschland haben die CO²-Emissionen in 2016 nicht ab- sondern zugenommen. Wissenschaftler erwarten, dass schon in nur 19 Jahren die 2° Grenze der Erderwärmung überschritten werden könnte. Weltweit würden noch jeden Tag 5.000 Kohlekraftwerke neu in Betrieb gehen. Wenn jeder Bundesbürger mit seinem gewohnten Lebensstil im Schnitt 11 to CO² Ausstoß im Jahr verantwortet, dann wollen Bürger in Entwicklungsländern, die für 1 oder 2 to CO² geradestehen, halt eher nicht kürzer treten, sondern zu den Europäern aufschließen. Kürzer treten müssten also wir, aber ob es da hilft, öfters das Rad statt das Auto zunehmen? Das wäre aber immer noch besser, als das „gelähmte Nichtstun“ und die Hoffnung, die „Politik“ werde es schon richten. Das wird sie nicht. Nicht ohne dass jeder Bürger die Sache selbst mit in die Hand nimmt. Allein und in bürgerschaftlichem Zusammenwirken, so wie z. B. in der BERN.
Und was hat die BERN im Jahr 2016 in Sachen Klimaschutz auf die Reihe gebracht?
Bei der Solarstromerzeugung ist es – die Sonne lässt sich nicht befehlen – das zweitschlechteste Jahr gewesen mit 1.016.575 kWh über alle 7 Anlagen hinweg. 93.000 kWh weniger, als im Jahr zuvor und neue Anlagen hat die BERN nicht gebaut. Dafür hat sie aber in Windkraftbeteiligungen investiert und so ihren Anteil an der Windstromerzeugung auf 854.292 kWh verdoppelt. Die CO²-Vermeidung durch Solar- und Windkraft liegt bei rund 1.168 to, pro Mitglied also 2,6 to. Für 2017 sind bereits 4 to/Mitglied anvisiert und nach dem Halbjahresergebnis ist das auch realistisch. 110.000 kWh mehr Solarstrom stehen zu Buche und beim Windstrom übertreffen die 904.577 kWh nach nur 6 Monaten schon den gesamten Vorjahreswert. Es gibt aber auch Rückschläge. Die Windkraftbeteiligung im Schwarzwald ist zwar immissionsschutzrechtlich genehmigt, musste aber Anfang 2017 ins neue Ausschreibungsverfahren und hat bei der ersten Vergabe keinen Zuschlag erhalten. Der vom Staat verfügte Mengendeckel bremst leider auch für uns den Zubau. Da hoffen wir nun auf die zweite Tranche, um unseren bereits finanzierten Beitrag zur Energiewende im Stromsektor realisieren zu können.
Und was hat die BERN im Jahr 2016 in Sachen Klimaschutz auf die Reihe gebracht?
Bei der Solarstromerzeugung ist es – die Sonne lässt sich nicht befehlen – das zweitschlechteste Jahr gewesen mit 1.016.575 kWh über alle 7 Anlagen hinweg. 93.000 kWh weniger, als im Jahr zuvor und neue Anlagen hat die BERN nicht gebaut. Dafür hat sie aber in Windkraftbeteiligungen investiert und so ihren Anteil an der Windstromerzeugung auf 854.292 kWh verdoppelt. Die CO²-Vermeidung durch Solar- und Windkraft liegt bei rund 1.168 to, pro Mitglied also 2,6 to. Für 2017 sind bereits 4 to/Mitglied anvisiert und nach dem Halbjahresergebnis ist das auch realistisch. 110.000 kWh mehr Solarstrom stehen zu Buche und beim Windstrom übertreffen die 904.577 kWh nach nur 6 Monaten schon den gesamten Vorjahreswert. Es gibt aber auch Rückschläge. Die Windkraftbeteiligung im Schwarzwald ist zwar immissionsschutzrechtlich genehmigt, musste aber Anfang 2017 ins neue Ausschreibungsverfahren und hat bei der ersten Vergabe keinen Zuschlag erhalten. Der vom Staat verfügte Mengendeckel bremst leider auch für uns den Zubau. Da hoffen wir nun auf die zweite Tranche, um unseren bereits finanzierten Beitrag zur Energiewende im Stromsektor realisieren zu können.
Und es gäbe ja noch den Wärmesektor, auf dem die BERN noch gar nicht tätig ist, oder den Verkehrssektor, die beide zusammen fast drei Viertel der CO²-Emissionen in Deutschland verursachen. Und es gäbe noch die Energieeinsparung und die Energieeffizienz bei denen die BERN bislang nur die Aktion „Heizungspumpentausch“ durchgeführt hat. Selbstkritisch meinte der Vorstand, die BERN sei nicht so erfolgreich, wie sie sein könnte und müsste.
Allerdings gilt in der Wirtschaft nicht das Ausmaß der CO² - Minderung als Erfolg. „Unser Maß für den Erfolg ist (leider und fast ausschließlich) Geld“, meint Arun Gandhi, aber unsere Gesetze und unsere Satzung geben ihm Recht und der Vorstand, der Aufsichtsrat und der Prüfer achten zuerst darauf, „dass das Geld stimmt“. Und wir Mitglieder? Schauen nicht auch wir zuerst auf die Rendite? Und hat die im Jahr 2016 bei der BERN gestimmt? Vorstand Heinz Sutter musste einräumen, dass der Umsatz um 36.000 € niedriger ausgefallen ist, das Betriebsergebnis mit 137.256 € aber fast genauso hoch liegt, wie im Jahr zuvor. Das bedeutet eine Rendite von knapp über 9%, obwohl durch die Aufstockungsaktion 2015 die Anzahl der Geschäftsanteile um 450 auf 5.048 zugenommen hat. Stadt und Staat profitieren durch 53.500 €, die an Steuern zu zahlen waren. Die Steuern liegen damit höher, als alle sonstigen Kosten für Zinsen, Dachmiete, Wartung, Versicherung und Verwaltung zusammen. Der Steuerbetrag zeigt auch den Wert auf, den eine örtliche „Stromfabrik“ für öffentliche Zwecke „beisteuert“. Die Energiewende in Bürgerhand macht so doppelten Sinn. Die Bilanzsumme der BERN liegt bei 2,686 Mio € und fast ebenso hoch ist der Wert der Sachanlagen und der Beteiligungen. Das Eigenkapital deckt mittlerweile 70 % der Bilanzsumme und die Kredite machen nur noch 718.000 € aus und werden in drei bis vier Jahren ganz getilgt sein. Die Konzentration auf die Tilgung lässt wenig Raum für neue Investitionen (möglichst im Raum Neuenstadt selbst), die aber dennoch im Blick bleiben und rechtzeitig vorbereitet werden sollen.
Der Vorstand sieht die guten wirtschaftlichen Ergebnisse auch als Verpflichtung, sich mit der BERN und ihren Mitgliedern in besonderer Weise für den Klimaschutz und den raschen Ausstieg aus der Kohleverstromung einzusetzen. „Wir erzeugen Ökostrom und sollten daher auch im eigenen Haushalt oder Betrieb nur noch Ökostrom einsetzen, selbst wenn das ein wenig teurer sein sollte. Das ist seit Jahren schon mein eigener privater Beitrag und ich freue mich, dass das nun auch über unseren BERN-Kooperationspartner Bürgerwerke eG möglich ist“, lautete das persönliche Bekenntnis von Vorstand K. Herdtweck.
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